1834 lebten in der Pfalz 547280 Menschen, darunter waren 105.546 schulpflichtige Kinder. Sie wurden unterrichtet von insgesamt 1.189 Lehrern. dies waren:
593 evangelische Hauptlehrer, plus 72 evangelische Hilfslehrer,
402 katholische Hauptlehrer und 103 kath. Hilfslehrer,
19 israelitische Elementarlehrer
jeder Lehrer unterrichtete im Durchschnitt 89 Kinder, obwohl die Schülerzahl seit 1817 auf 80 Kinder begrenzt sein sollte (§ XV der Schulordnung). In Albisheim gab es 170 Kinder, die in 2 Klassen aufgeteilt wurden. die Unterklasse umfasste die 1. bis 4 Klasse; die Oberklasse 5 – 7. Schuljahr. In diesem Fall unterrichtete der Hauptlehrer die Oberklasse und die Unterklasse wurde von dem schlechter bezahlten Schulgehilfen unterrichtet.
1884: Lehrer Carl Pfleger, 1884 mit 82 Schülern
Die Lehrerbesoldung
Die Lehrer wurden fest angestellt. Gemäß $ VIII der Schulordnung sollten die Schullehrer 300 Gulden pro Jahr bekommen, in Städten wie Kaiserslautern, Speyer mit mehr als 2.000 Einwohner sollten sie 400 Gulden erhalten. Da damals auch die Gemeinden auch schon zu geringe Einnahmen bei zu hohen Schulden aus der Napleonischen Zeit hatten, erreichte kaum ein Lehrer die gewünschte Einkommensempfehlung. Die Lehrer bewohnten eine für sie kostenfreie Wohnung im Schulhaus.
Die Finanzierung war anfänglich eine Mischfinanzierung. Die Eltern, zahlten je Kind 1 Gulden und 8 Kreuzer Schulgeld, Arme Leute wie Tagelöhner, Kleinbauern konnten diese Betrag meistens nicht aufbringen, denn er entsprach der Entlohnung von drei Arbeitstagen. Ganz unmöglich war dies, wenn sie mehrere schulpflichtige Kinder hatten. Bei einer Klassenmesszahl von 80 Kindern erhielt der Lehrer rein rechnerisch 80 x 1 fl 8 x = 80 Gulden und 640 Kreuzer = 90 Gulden und 40 Kreuzer. Neben den einkommensschwachen Familien, gab es Zahlungsunwillige, die zusätzlich Schwierigkeiten machten. Die Differenz sollte aus der Gemeindekasse fließen. Konnte der Lehrer Orgel spielen, erhielt er für diesen Dienst monatlich 6 Gulden. Singen mit der Schulklasse am Grab brachte ihm nochmals 1 fl je Fall ein. Mit den Zuschüssen der Gemeinde dürfte der Lehrer oft bis 1850 keine 300 fl jährlich bezogen haben.. Neben der kostenlosen Lehrerwohnung teilte ihnen die Gemeinde einen Schulgarten zu, den die Lehrer mit ihren Schülern bewirtschafteten. Jeder Schulsaal hatte einen Ofen, den die Schulkinder beheizen sollten. Es gab also neben dem Tafeldienst, den Ofen- und den Gartendienst der Schüler. Die Kinder hatten das Brennmaterial mitzubringen.
Da die Besoldung relativ gering war, stellten die Gemeinden oft die Lehrer auch noch als Gemeindeschreiber an, wo sie garantiert nochmals 300 Gulden verdienen konnten.
1. evang. Volksschul-Lehrer in Kibo
Jacob Knöbel * 20.4.1781 in Monzenheim, kam 1800 nach Kibo, er begann als Schuldiener = Lehrer in Ausbildung. Er war 2 x verheiratet. 1. Ehe oo 27.4.1800 die fast 14 Jahre ältereHenrietta Carolina Krück, 32 Jahre u. 6 Monate alt, * 19.10.1767 in Kibo, T. d. Johann Elias Krück, gestorben am 30.4.1804; ref. Schuldiener in Kibo, u. Elisabetha Margaretha, geb. Birckel in Kibo, Durch diese Eheschließung blieb Jacob Knöbel der franz. Militärdienst erspart. Nach dem Tod seiner Frau 2. Ehe oo 8.3.1810 Anna Maria Kanofsky, * 16.10.1785, 24 Jahre alt, T. d. Peter Kanofsky, Bäckermeister u. Anna Maria, geb. Heser, Philipp Jacob Dürkheimer * 11.2.1771
Johann Conrad Küstner, * 21.11.1782 # 11941; in Kibo, † 26.2.1837, Sohn des Lehrers Joh. Küstner. Conrad Küstner war 2x verheiratet. Er hatte die Schwestern Gerheim geehelicht, Töchter des Joh. Philipp Gerheim. Nach dem Tod des Conrad Küstner, bestellte die Stadt:
Joh. Heinrich Gaß* 1.2.1811 in Rockenhausen, Schullehrer in Kibo, 27 Jahre alt, Witwer der am 10.6.1837 in Kibo † Catharina Elisabetha, geb. Sevin S. d. in Rockenhausen † Ackersleute Ludwig Gaß, u. Catharina, geb. Ritter, die Großeltern : Veith Ritter, u. Barbara, geb. Liebrich (Familie Rok 18706) ; oo 19.7.1838 Maria Elisabetha Dreher, * 29.11.1816 in Kibo, 31 Jahre alt, T. d. Wilhelm Dreher, 61 Jahre alt, u. Angelika Henrietta, geb. Alt, 56 Jahre alt, Gutsbesitzer in Kibo
2. israelitische Lehrer in Kibo. Die jüdischen Lehrer machten die gleiche Lehrerausbildung am Lehrerseminar KL, wie die Ev. bzw. kath Kollegen.
22.2.1828 Heirat des Joseph Nathan Asser, * 15.4.1790 in Gunzenhausen in Franken, 37 Jahre alt, israelischer Schullehrer in Kibo, S. d. am 22.9.1802 in Gunzenhausen † Nathan Asser, Handelsmann, u. Fandele, geb. Landauer, mit Sara Seller, * 4.10.1796 in Altenmuhr in Franken (= Muhr am See); 30 Jahre alt; T. d. in Altenmuhr † Jacob Feiß Seller, Handelsmann daselbst, u. Hiale, geb. Mandel;
10.11.1837 Heirat des Jacob Sulzbacher * 16.2.1809 in Sulzbach, 28 Jahre alt, israel. Schullehrer in Kibo, S. d. Samuel Sulzbacher, Buchhändler in Sulzbach, u. Gitla, geb. Wolf, mit Regina Reisel, geb. Schwarz, * 28.6.1812: in Kibo, 25 Jahre alt, T. d. am 4.8.1836 † Handelsmannes Joseph Schwarz, u. Jenredel, geb. Löwenbach;
3. Die Schulaufsichtsbehörde („Land-Commissariat“) Kibo bemängelte
*am 2.4.1838 u.a., dass Kinder wegen Armut der Eltern ungestraft den Unterricht versäumten. „Armut sei kein Entschuldigungsgrund“
4. Die Schulaufsicht Kirchheimbolanden schrieb am 2.4.1839
15.2.1843: die Majestät des Königs …
obiges Schreiben betraf das Schulbuch: Bayerische Geschichte für Schulen und Familien” Autor Fick. bitte lesen sie selbst
Die Schulaufsicht Kirchheimbolanden forderte am 31.10.1843 die Lehrer auf:
die Schulsäle täglich zu lüften
sie wöchentlich einmal mit Wasser zu reinigen,
die Türen und Fenster alle 14 Tage zu putzen
diese Arbeiten dürfen aber auf keinen Fall von Schülern übernommen werden.
21.5.1844: Bürgermeister und sein Stellvertreter versäumten ihre Aufsichtspflicht über die Schule
2. Die Schulaufsichtsbehörde Kirchheim bemerkte, dass oft Lehrer und Gehilfen sich auf halbe, ganze und mehrere Tage vom Schulort entfernen, ohne die Erlaubnis von dem Distrikt Schulinspektor erbeten und eingeholt zu haben. Ein solches Benehmen darf nicht mehr vorkommen (Anmerkung des Autors: dies war während des Aufstandes 1844 üblich, weil manche Lehrer als Redner, Meinungsbilder aktiv gewesen waren)
3. Es wurde bemängelt, dass die Sonntagsschüler in der Regel nicht zu den angesetzten Prüfungen erschienen
4. … bemängelte, dass der Unfug des Wegfangens von Singvögeln und des schonungslosen Aushebens der Vogelnester zur Frühlings- und Sommerzeit meistens von den Sonntags- und Werktagsschulen verübt werde. Wir stellen den Schulinspektoren und Lehrern die Aufgabe, diesen Leichtsinn zu bekämpfen und nicht zu ermüden, bis es gelungen ist, diesen milden Sinn in den Gemütern der Kinder zu begründen, der allein die Tiere vor roher Behandlung bewahren kann.
Lehrerseminar in Kaiserslautern, in der Bezirkshauptstadt
3.12.1709 in Ziegenhain, † 26,8.1773 in Kibo, Sohn des Carl Lucae, Jurist in Ziegenhain
Friedrich Heinrich Lucae oo Susanna Elisabetha Gall, † 2.1.1769 in Kibo
Kinder des Friedrich Heinrich Lucae: (1.) Joh. Theodor Lucae * 5.6.1739, † 2.1.1798, (Familienbuch #12951). 2. Sophia Susanna Lucae * 25.7.1742, (3.) Franzisca Friederica Johannetta Lucae, (4.) Justus Christian Lucae * 14.10.7144, wurde Händler in Frankfurt. (5.) Louisa Christina Lucae * 15.4.1747,
# 12951 aus 12950: Joh. Theodor Lucae
* 5.6.1739 in Kibo, † 2.1.1798; Küfermeister und Bierbrauer, stellvertretender Bürgermeister in 1774, wohnte in der Oberstadt, Haus 98, (siehe alte Karte von 1730) oo 7.8.1764 Anna Ursula Fischer * 13.1.1741, † 25.8.1805, Tochter des Philipp Henrich Fischer oo 8.11.1735 Susanna Margaretha Bechthold * 12.12.1718 (Familie # 6403)
Kinder des Joh. Theodor Lucae: (1.) Susanna Louisa Lucae * 8.8.1765, ihre Ehe oo 6.11.1787 Joh. Friedrich Fischer * 18.12.1747, Schmiedemeister, † 26.7.1794 an der Ruhr, Sohn des Johann Paul Fischer und der Elisabetha Gertruda (siehe # 6400) (2.) Maria Christiana Lucae * 23.10.1766, (3.) Ludwig Christian Lucae * 6.5.1768, Bierbrauer; oo 12.5.1791 Maria Barbara Bechthold, * 6.12.1762, † 17.11.1801, Tochter des Ludwig Bechthold oo Maria Barbara Baum (Familie # 2251)
ihre Eltern: Joh. Georg Dreher. oo 8.12.1784 Regina Bloch (# 4813)
10.) Carl Ludwig Lucae * 17.11.1781, † 25.12.178
11) Christina Elisabetha Lucae * 2.1.1783, † 3.1.1814 Schlossgasse 27
oo 16.12.1808 Chormann Georg Friedrich * 30.6.1763 ( # 3457
Gastwirt zu Bischheim
# 12952 aus 12951: Lucae Ludwig Christian * 6.5.1768, † 23.3.1858
war Bierbrauer, betrieb ein Gasthaus, Bürgermeister von 1830 bis 1835, sein Platz in der Paulskirche war C, Reihe 1, Sitz 6, Er bezahlte jährlich dafür 6 Gulden. (Vergleich: die Hebamme bekam für ihre Dienste im Jahr nur 20 Gulden) seine Ehefrauen:
1.) oo 12.5.1791 Maria Barbara Bechthold * 6.12.1762, † 17.11.1801, Tochter des Ludwig Bechthold (# 2251)
2.) oo Philippina Friederica Baum * 6.5.1766 Göllheim, † 2.11.1836, Tochter des Conrad Friedrich Baum und der Sophia Hartung.
vier Kinder der 1. Ehe: 1. Ludwig Theodor Lucae * 25.2.1792, [2.) Maria Barbara Lucae, * 2.1.1794, † 14.6.1843, ihre Heirat: oo 17.11.1826 Carl Ludwig Bechthold * 25.8.1800, † 14.5.1836, Sohn der Louisa Carolina Bechthold * 3.3.1778, †2.7.1801 (# 2254) (3.) Christina Elisabetha Lucae * 12.4.1796, † 14.1.1820, (4.) Christina Elisabetha Lucae * 25.7.1799, † 7.9.1854, ihre Heirat oo 14.7.1820 Joh. Friedrich Rupprecht * 5.10.1792 Bolanderhof, † 13.8.1862, Sohn der Eheleute Georg Peter Rupprecht oo 27.11.1787 Christina Elisabetha Bauer,[# 16884]
zwei Kinder mit Frieda Baum: 5) Ludwig Christian Lucae, * 18.3.1803, † 22.6.1857, seine Ehe: oo 25.11.1830 Barbara Friedrich * 2.3.1808 Neuleiningen, Tochter des Franz Daniel Friedrich und der Cath. Margaretha Lang † 17.7.1825 (# 12954), 6.) Conrad Friedrich Lucae * 25.9.1805, Gastwirt und Küfer, † 7.8.1891; seine Heirat oo 19.11.1839 Maria Barbara Küstner * 3.5.1812, † 5.7.1842, Tochter des Schullehrers Conrad Küstner und der Maria Barbara Gerheim (# 12955 oo 11941)
# 12953 aus 12952: Lucae Philipp Theodor * 9.11.1778,Küfer, † 20.2.1816 in Langgasse 150
oo 13.6.1805 Charlotta Elisabetha Dreher * 27.1.1783, † 17.12.1813, Tochter des Grünewald, Joh. Georg Dreher. oo 8.12.1784 Regina Bloch [#4813]
Kinder des Phil. Theodor Lucae
1.) Maria Barbara Lucae * 27.9.1808, † 10.11.1890
oo 15.7.1828 Johannes Grünewald * 16.6.1799 Bischheim
Wagner, † 18.3.1874
Eltern: Valentin Grünewald, Gipsmüller und Ölschläger
oo Anna Charlotta, geb. Huy
2.) Eleonora Philippina Lucae * 29.9.1810
oo 12.12.1829 Beckmann Joh. Peter * 12.5.1801
Eltern. Jacob Beckmann. oo Elisa Kanofsky (# 2333)